Jahrgangsklasse 44/45/46Grundschule DogernDogern liegt am Hochrhein westlich von Waldshut. Neben zahlreichen Bau- und Dienstleistungsbetrieben hat Dogern auch ein eigenes Rheinkraftwerk. Kleinere Industriezonen außerhalb des Dorfes gehören mittlerweile ebenfalls dazu. Die ehemals landwirtschaftlich strukturierte Gemeinde (Korn und Reben) hat sich im Laufe der Jahre zu einer Wohngemeinde der nahen Kreisstadt Waldshut-Tiengen entwickelt. Von den Aussichtspunkten Bürgelrain und Rüttebuck genießt man einen herrlichen Rundblick ins Rheintal und auf das Dorf mit seiner markanten Pfarrkirche. Dogern liegt zwischen 300-600 M. ü. M.
Historie
3. Jh. Alemannische Landnahme in rechtsrheinischem Gebiet.
1128 taucht Dogern erstmals urkundlich auf im Namen des Kreuzritters «Henricus a Dogern».
1284 Dogern kommt unter die Herrschaft der Johanniterkommende von Klingnau.
1335 Die Johanniter verkaufen ihre Rechte an Dorf und Kirchensatz an das habsburgische Kloster Königsfelden im Aargau. Nach der Selbstauflösung des Klosters in der Reformation geht die Kirchherrschaft zeitweilig an die Stadt Bern über.
1684 kommt Dogern an das Kloster St. Blasien.
1720 Der «Vertrag von Dogern», Einigungsvertrag zwischen dem Kloster, dem Waldvogt und den Einungsmeistern um die Selbstverwaltung in der Grafschaft Hauenstein.
1728-55 Die Salpeterunruhen brechen aus und sind im Dorf sehr gut zu spüren. Der Dogener Leontius Brutsche versucht mit einer Wallfahrt nach Einsiedeln die Forderungen der Salpeterer zu unterstützen. Er wird später in Albbruck als Rädelsführer verurteilt und in Dogern enthauptet. Andere ereilt das Schicksal der Verbannung in das Banat/Ungarn.
1796/1805 Während der Revolutionsjahre bekam Dogern die volle Wucht der französischen Armee zu spüren. Nach einer Abwendung der Gefahr gelobten die Menschen, jährlich eine Wallfahrt nach Todtmoos zu unternehmen.
1806 wird Dogern Ort badisch.
19. Jahrhundert, Missernten und Not trieben viele Menschen zur Auswanderung nach Übersee. Der Waldshuter Heimatdichter Paul Körber hat in seinem von Franz Philipp vertonten Gedicht "Heimet am Hochrhy" unserem Dorf Dogern eine eigene Strophe gewidmet.
Sie lautet: Au Dogre isch en Ort am Rhy,
liit wie ne Garte do;
vom Bürgelrai, im Sunneschy,
dä Blick macht riich und froh.
Aus der Geschichte
317 Meter über dem Meer, an der Bahnlinie Basel – Konstanz.
Dogern genießt die Fruchtbarkeit und Schönheit des Rheintales. Erholungsuchende profitieren von der Nähe des eigenen Waldes, der günstigen Verkehrsverbindungen auf den Schwarzwald und in die nahe Schweiz. Die Geschichte des Dorfes ist wie bei allen im Durchgangstal des Rheines gelegenen Siedlungen wechselvoll. Beim Schulhausbau (1935) fand man in der Lehmatt eine steinerne Streitaxt und einen Bronzegriff von einem Dolch. Da das Wort "Leh" sowohl mit Lehen als auch mit Leh (= Hügel, Grabhügel) zusammenhängen kann, darf man annehmen, daß auf der Lehmatt einmal eine frühgeschichtliche Grabstätte war. Einen frühgeschichtlichen Grabhügel findet man auch im "Einschlag" nördlich vom Bürgelrain. Seine Bezeichnung (bei den Waldshutern "Kreuzberg") hängt mit dem lateinischen Wort Burgus (= Burg, Wachturm) zusammen, erinnert also an die Zeit der Römer (oder Kelten?) in unserer Heimat. Vom lateinischen Wort Doga (= Faßdauge), italienisch dogare (= ein Faß binden), Togari (= Faßdaugenhauer) leitet man auch den Namen Dogern her. (Vor kurzem entdeckte man auf einer Karte von 1735 aus der Österreichischen Nationalbibliothek den Namen Dogern auch bei Kandern. Harald Huber, Wappenbuch des Kreises Lörrach, 1984.) In den Urkunden taucht der Name Dogern erstmals mit einem Kreuzritter Henricus a Dogern (1128) auf. 1284 kam das Dorf an die Johanniterkommende in Klingnau. Ein Grenzstein mit Malteserkreuz an dem den Wald entlangführenden Weg nach Kiesenbach erinnert noch an den Besitz der Johanniter-Malteser. (Stein jetzt in Gewahrsam). Die Johanniter verkauften ihre Rechte am Dorf 1335 an das Kloster Königsfelden. Als dieses in der Reformationszeit aufgehoben wurde, übernahm der Kanton Bern für rund 150 Jahre seine Besitzungen und Rechte. Danach wurden diese durch Vertrag von 1684 an das Kloster St. Blasien verkauft. Nach dessen Aufhebung kam Dogern 1806 an das Land Baden, Dogern war Hauptort der Einung Dogern. Es gehörte zu den vier Einungen ob der Alb und zählte zur Hauensteinischen Waldvogtei der Vorderösterreichischen Landvogtei Breisgau. Im "Greifen" (heute zur "Linde") wurden die Landschaftsakten in der Landeslade aufbewahrt. Aus der Historie
Und hier, später im «Hirschen», trafen sich allmonatlich die Einungsmeister zur Erledigung der Geschäfte. Im Dreißigjährigen Krieg flüchtete die gesamte Bevölkerung des Dorfes in die benachbarte Schweiz. Sieben Jahre ging kein Pflug mehr über unsere Felder. Die Salpetererunruhen schlugen auch in unserem Dorf hohe Wellen (1728 - 1755).
Im Jahre 1728 lieferte der Landsturm der Freiheitskämpfer dem Obersten von Tüngen in der Nähe des Dorfes ein Treffen, das aber nach einer Salve beendet war. Schlimm erging es dem Dogerner Leontius Brutsche nach dem "Gefecht" von Etzwihl 1739. Trotz seiner Wallfahrt mit 111 Jungfrauen nach Einsiedeln und obwohl viele Frauen und Jungfrauen beim österreichischen Waldvogt in Waldshut für ihn um Gnade baten, mußte er seinen Freiheitsdrang mit dem Tode büßen. Er wurde auf der Richtstätte in Albbruck enthauptet. Eine bedeutende Persönlichkeit dieser Zeit war der Hirschenwirt Konrad Ebner (1730 – 1790).
Er war Redmann und Landkassier der Einung. Wegen seiner Verdienste wurde er von der Kaiserin Maria Theresia mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. Ihr Sohn Josef II. widmete ihm sein Porträt. Beide Ölgemälde hängen heute noch im "Hirschen". 1796 war ein Schreckensjahr für Dogern. Auf ihrem Rückzug plünderten die Franzosen das Dorf und steckten eine Reihe Häuser in Brand. Ein zeitgenössisches Bild im Rathaus schildert die Greuel jener Tage. Der Schulhalter Leonhard Gamp (1757 – 1830), seit 1790 Hirschenwirt, hat zum Dank für die Errettung aus Todesnot das Kreuz gegenüber dem "Hirschen" errichten lassen. Bei der Flucht vor den Feinden erneuerten die Dogerner damals ihr Gelübde, jedes Jahr eine Wallfahrt nach Todtmoos zu machen. Die Jahre nach den Koalitionskriegen (1792 – 1805), in denen unsere Heimat viel zu leiden hatte, scheinen für unsere Gegend eine Zeit des Aufschwungs gewesen zu sein. Korn und Reben gediehen, man litt keine Not mehr.
Die Schäden, welche Kriege Haus und Herd zugefügt, ließen sich tilgen. Doch mit 1815 kamen 3 Jahre, die durch ungünstige Witterung (starke Kälte) Mißernte und Not verursachten. Viele Haushaltungen hatten 14 Tage bis 3 Wochen weder Brot noch Erdäpfel. Die Menschen sollen sich meistenteils von Graswurzeln von den Matten ernährt haben, denn es gab keinen Verdienst und damit kein Brot. Daher haben viele Einwohner der Not dieser Jahre zu entfliehen gesucht und sind in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach den Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert, teils jedoch 1817 wieder zurückgekommen von Amsterdam, da sie das Reisegeld zur Überfahrt nicht bestreiten konnten.
Diese hier stark gekürzt dargestellte Geschichte unseres Dorfes wird ausführlich in unserer Ortschronik von Dr. Fridolin Jehle und Anton Englert wiedergegeben Kostenlose Homepage von Beepworld Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular! |